Den Ursprung unserer Museen bilden vielfach fürstliche Raritätenkabinette mit mehr oder weniger zufällig angesammelten Kostbarkeiten und Kuriositäten zum Vergnügen des Fürsten und seiner Gäste. Ganz anders die Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen. Sie sind ein von Anfang an mit System zusammengestelltes Museum und sollten keineswegs nur den Eigentümer ergötzen. Gedacht hatte Fürst Karl Egon III., als er 1868 das Museum der Öffentlichkeit vorstellte, vielmehr an eine Art Universität für die fürstenbergischen Lande.
Seine Sammlungen mit Meisterwerken der Malerei des Mittelalters und der Renaissance, Gipsabgüssen der vorbildlichen Bildwerke der Antike und Objekten der Naturkunde sollten dem interessierten Publikum Bildung verschaffen und gleichzeitig die bedeutende gesellschaftlich-kulturelle Stellung des Hauses Fürstenberg dokumentieren. Sie sollten auch die Erinnerung an das im Zuge der Napoleonischen Kriege untergegangene Fürstenbergische Staatswesen, eines der bedeutendsten Territorien des deutschen Südwestens, wachhalten.
Gewiß, manches hat sich seither verändert, vor allem in der kunstgeschichtlichen Sammlung. Hier hat die Kunst der Gegenwart im Jahre 2012 eindrucksvoll Einzug gehalten. Der vom Hause Fürstenberg freiwillig übernommene Bildungsauftrag prägt jedoch noch immer das Museum.