Die Bestände des Fürstlich Fürstenbergischen Archives

Das Fürstlich Fürstenbergische Archiv enthält die Überlieferung der fürstlichen Verwaltungen und Wirtschaftsbetriebe sowie die persönlichen Nachlässe der fürstlichen Familienangehörigen. Bis 1806, dem Jahr der Mediatisierung des Fürstentums Fürstenberg, ist es darüber hinaus das Archiv der fürstenbergischen Lande in Schwaben.

 

Repros FF-Archiv Donaueschingen

Hauptarchiv:

Principaliora (u.a. Ankunftstitel, d.h. Erwerbungen des Hauses, Veräußerungen, Landesteilungen, Verträge mit fürstenbergischen Landschaften und Gemeinden sowie mit benachbarten Territorien, Städten und Klöstern, Privilegien, Landesordnungen, Lehen des Hauses Fürstenberg vom Reich und vom Hause Österreich, Erb- und Landeshuldigungen, inkorporierte Archive der Häuser Werdenberg, Sulz, Zimmern, Lupfen, Pappenheim, Gundelfingen, Helfenstein und Reischach)

Illustria (eigentliches Hausarchiv)

Senioratlehen (vom Hause ausgegebene Lehen)

Ecclesiastica (fürstenbergische Pfarreien, Klöster, Spitäler und Leprosorien, u.a. mit den Klosterarchiven von Amtenhausen, Friedenweiler, Grünwald, Neudingen, Riedern, Rippoldsau, Tannheim und Wittichen)

Jurisdictionalia (Landeshoheit und Gerichtsbarkeit, Differenzen hierüber mit benachbarten Territorien, Städten und Klöstern)

Dicasterialia (Regierungen zu Heiligenberg, Meßkirch, Stühlingen und Donaueschingen; Hofkammer, Domänenkanzlei, Justizämter, Gesandte und Agenten, Advokaten und Prokuratoren, Scharfrichter)

Reichsritterschaft

Reichshofrat

Reichskammergericht Wetzlar

Hofgericht Rottweil

Landgericht Schwaben

Renovationen und Urbare

Landschaftsakten

Reichstagsakten

Kreisakten (Schwäbischer Kreis)

Schwäbisches Grafenkollegium

Aliena (Urkunden und Akten nicht-fürstenbergischer Provenienz bzw. Pertinenz)

Cameralarchiv:

Cameralia und Camerialia Mixta (herrschaftliche Güter und Einkünfte, Zehnten, Zölle, Wirtshäuser und Tavernen, Ungeld, Handel und Gewerbe, Mühlen, Bevölkerungsstand)

Forestalia

FF-Archiv-022a

Verwaltungsarchiv:

Fürstliche Zentralverwaltung (Kammer, Archiv, Hauptkasse, Witwen- und Waisenkasse)

Hofverwaltung

Bauverwaltung

Domänenverwaltung und Gutsverwaltung

Forst- und Jagdverwaltung

Berg- und Hüttenverwaltung

Gewerbebetriebe (E-Werke in Donaueschingen und Heiligenberg, Maschinenfabrik Immendingen, Basaltwerke Immendingen und Hohenstoffeln, Brauereien Donaueschingen und Friedenweiler, Holzhöfe, Sägewerke und Holzindustrie, Papierfabrik Neustadt, Bandfabrik Karlsruhe, Schwarzwald Flugzeugbau/Konstanzer Holzindustrie u.a.)

Institute für Kunst und Wissenschaft

Hofbibliothek

Fürstliche Sammlungen

Münzkabinett

Museumsgesellschaft Donaueschingen

Mildenstiftungskommission

Karlskrankenhaus Donaueschingen

Landesheime Geisingen und Hüfingen

Verein zur Unterstützung hilsbedürftiger Kinder

Badischer Frauenverein

Sammlungen

1921 wurde in Donaueschingen unter dem Protektorat des Fürsten Max Egon II. zu Fürstenberg das erste moderne Tonkünstlerfest ausgerichtet, das ausschließlich der künstlerischen Avantgarde vorbehalten war. Die “Donaueschinger Kammermusik-Aufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst” boten bis 1926 Komponisten wie Hindemith, Schönberg und Webern, Jarnach und Krenek ein einzigartiges Podium. 1950 gelang ein Neubeginn in Zusammenarbeit mit dem Südwestfunk, der sein Orchester zur Verfügung stellte und damit einen neuen Programmschwerpunkt einbrachte. Bis heute sind die Donaueschinger Musiktage das Festival für moderne Musik geblieben.

Die Unterlagen der Donaueschinger Kammermusikaufführungen – Briefe, Programmhefte, Rechnungsunterlagen, Photographien, Kritiken und Rezensionen – befinden sich als beonderer Bestand im Fürstenbergarchiv. Sie werden zur Zeit durch ein Forschungsprojekt des musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Regensburg erschlossen und Schritt für Schritt online zugänglich gemacht.

Donauschinger Musiktage

Das F.F. Archiv besitzt eine ungewöhnlich große Anzahl von Gemarkungskarten. Die meisten stammen aus der Mitte und dem Ende des 18. Jahrhunderts. Sie sind im Zusammenhang mit der großen Landesvermessung entstanden, die unter Fürst Joseph Wilhelm Ernst, dem eigentlichen Begründer des fürstenbergischen Staates, um 1750 begonnen und von seinen Nachfolgern bis zur Wende vom 18. zum 19. Jh. fortgeführt wurde. Die Karten sind in aller Regel auf einen einzelnen Dorfbann bezogen und werden ergänzt durch ein Lagerbuch, das neben den herrschaftlichen Besitzungen und Rechten auch die Güter der Kirche, der Gemeinde und der dorfansässigen Bauern verzeichnet. Karte und Urbar zusammen ergeben ein gemaues Bild der wirtschaftlichen Verhältnisse kurz vor dem Untergang des Fürstentums Fürstenberg. Sehr reich ist auch die Überlieferung an Bergwerksplänen, überwiegend aus dem fürstenbergischen Kinzigtal, und der Bestand an Karten und Plänen der fürstenbergischen Waldungen. Ungezählt sind die Pläne von fürstenbergischen Häusern und Liegenschaften.
Im Mittelpunkt der Sammlung mit Fotografien und Grafiken stehen Porträts der fürstlichen Familienmitglieder und der fürstenbergischen Bediensteten sowie Ansichten von fürstenbergischen Residenzen und Orten, Schlössern und Gebäuden. Die Sammlung mit Fotografien reicht dabei bis in die Anfänge des Lichtbildes (Daguerreotypie) zurück.